aktualisiert am 1. März 2025
Na klar lieben wir das Meer und das Schwimmen im Meer. Es ist ein absoluter Traum in die kühlen Fluten zu springen und dann auf einer Welle zur nächsten zu gleiten. Entweder werden dann ein paar „Bahnen“ immer parallel zur Küstenlinie eingelegt – ich ängstige mich trotz guter Schimm-Künste immer ein wenig davor abgetrieben zu werden – oder ich schnappe mir das Bodyboard* unserer Tochter, lege mich darauf und wabere mit den Wellen auf und ab. Was aber wirklich nur geht, wenn es warm genug ist. Ansonsten ist es quasi lebensnotwendig sich im Wasser zu bewegen.
Aber heute ist es eine ganz andere Aktivität am Meer, von der ich berichten will. Eine Aktivität die oftmals vernachlässigt und sogar unterschätzt wird: Das Wandern am Meer!
Wandern entlang der Küste auf dem GR34
Wandern? Am Meer? Ja genau! Genau dort ist das Wandern beinahe noch schöner als in den schönsten Bergregionen.
Warum das so ist, ist schwer zu erklären. Vielleicht weil man direkt auf dem Sandstrand wandern kann und das bestenfalls barfuß.
Der absolute Traum: frag da mal unsere Tochter. Diese verschwitzten Füße in dicken Bergschuhe fallen dabei weg.
Es gibt nichts größeres als ganz frei durch die Wellen zu rennen, zu springen, sich nass zu spritzen und die Gischt einzuatmen. Und das ist auch für mich tatsächlich das Größte, nicht nur für unsere Tochter.
Uns wisst ihr schon, dass das fast zu jeder Jahreszeit geht und nicht nur in den warmen Sommermonaten?
Gut im Winter ist es schon etwas für Hartgesottene, aber im März/April: herrlich! Wenn sich die Füße auch irgendwann so anfühlen, als ob sie gleich abfallen.

Übrigens ist das Wandern am Meer, und damit meine ich direkt an der Meeresbrandung, unglaublich gesund für die Atemwege und auch eine Wohltat für Allergiker oder Asthmatiker. Allerdings benötigt es schon ein paar Wochen um bei Letzteren richtige Resultate zu erzielen. Also plant ein paar schöne Urlaubswochen ein, oder zieht einfach direkt ans Meer (das wäre ja jetzt so mein Traum für irgendwann – oder wenn es mit der französischen Sprache besser klappt).
Nach diesem Marsch im Frühjahr hatten wir übrigens eine etwas unschöne Gesichtsfarbe: unterschätze also nicht die Strahlung am Wasser, auch nicht in der Nebensaison.
Der bekanntesten Weitwanderweg an der bretonischen Küste
Wandern an der Küste der Bretagne gehört einfach zum Programm dazu. Sicherlich ein Drittel der Touristen, wenn nicht sogar mehr, reist in diese wunderbare Region um wandern zu gehen. Denn abgesehen von Spaziergängen direkt am Meer kann man die gesamte Küstenregion auf einem durchgehenden Weg abwandern und aufgrund der vielen Landmarken, Kaps und Aussichtpunkte unglaubliche Ausblicke auf das weite Meer erhaschen.
Einer der bekanntesten Fernwanderwege ist der GR® 34, der Zöllnerpfad. Auf diesem Wanderweg kannst du tatsächlich die gesamte bretonische Küste erkunden. Unglaublich, oder? Der Weg verläuft vom Mont-Saint-Michel bis zur Brücke von Saint-Nazaire ganz im Süden der Bretagne und hat eine Gesamtlänge von 2000 km. Die rot-weiße Markierung leitet dich dabei auf deinem Weg.
Jeder Teilabschnitt bringt dich in eine ganz andere Landschaft, von der romantischen und lieblichen rosa Granitküste und den Wegen durch Ploumanac’h, über die Höhepunkte am Cap d’Erquy und Cap Fréhel, dem über 100 Meter hohen Pointe de Plouha bis hin zum Ende der Welt am Pointe du Raz oder dem einmaligen Pointe den Pen Hir auf der Halbinsel Crozon. Auch das Departement Morbihan mit seiner wilden Küstenlandschaft rund um Quiberon und den idyllischen Golf von Morbihan, du kannst so viele schöne Gegenden entdecken, die dir mit dem Auto sonst verborgen blieben.
Die Geschichte des Zöllnerpfads
Auf dem Weg, der im Jahre 1791 eingerichtet wurde, patrouillierten damals tatsächlich Zöllner, die Schmuggler entlarven und aufhalten sollten. Daher rührt auch die Bezeichnung Zöllnerpfad. Die Zöllner mussten zu jeder Tages- und Nachtzeit und bei jedem Wetter die Küste kontrollieren, ein nicht gerade leichter Job!
1968 wurde er von einigen Begeisterten dann zu einem Wanderweg umgebaut, Eine gute Entscheidung, würde ich sagen.
Um deine Route zu planen, kannst du diese Karte für den nördlichen Teil der Bretagne* oder diese für den südlichen Teil der Bretagne* nutzen. Sie bieten einen guten Überblick über den Streckenverlauf.
Weiteres Details erhältst du auf folgenden französischen Seiten:
Auf MonGR.fr kannst du besonders ausführliche Ratgeber für jeden Teilabschnitt bestellen, wenn du dich auf eine bestimmte Region festlegen willst.
In der Regel erhältst du aber auch in den jeweiligen Offices de Tourisme Prospekte und Kartenmaterial (in einer etwas abgespeckten Variante), sodass du keine Schwierigkeiten haben solltest eine schöne Wanderungen in deiner Urlaubsdestination für einen halben Tag damit zu planen.
Die zwei schönsten Routenabschnitte des GR34
Hach was soll ich sagen, die Bretagne ist einfach überall so wunderschön und daher ist die Entscheidung für die schönsten Streckenabschnitte alles andere als einfach. Aber wenn man sich entscheiden muss, dann würde meine Wahl auf zwei wunderschöne Regionen fallen.
Zöllnerpfad an der rosa Granitküste
Die Strecke ist bezogen auf die Kondition sicherlich für geübte und trainierte Wanderer. Aber man kann ja auch einfach abkürzen oder nur Teilstrecken wählen. Dieser Abschnitt führt dich entlang spektakulärer Landschaften von Trégastel bis Lannion, mit beeindruckenden Felsen, malerischen Buchten und türkisfarbenen Meer.
17 km Streckenlänge, circa 4 Stunden und 30 Minuten Gehzeit.

Zöllnerpfad an der Penthièvre Küste
Dieser Abschnitt ist vom Anspruchsniveau etwas seichter. Allerdings kann es auch hier ordentlich anstrengend werden, besonders auf den zum Teil steilen Wegen an den Aussichtspunkten oberhalb des Meeres. Am Cap d’Erquy gibt es übrigens viele Einzelwege und auch wenn es eine gute Beschilderung gibt, ist eine Wanderkarte hier wirklich vorteilhaft.
Die Route verläuft entlang des schönen Strandes von Pléneuf-val-André bis zum Cap Erquy und dann weiter zum Hafen Erquy.
14 km Streckenlänge, circa 3 Stunden und 30 Minuten Gehzeit

Alle Abschnitte auf dem GR34
Dern Tourismusverband der Bretagne hat mehrere Beschreibungen für verschiedene Streckenabschnitte erstellt. Alle Beschreibungen sind ins Deutsche übersetzt und recht ausführlich geschildert. Wenn ihr also noch etwas genauer nachlesen wollt, könnt ihr das auf der Tourismusseite sehr gut machen.
Beschrieben werden dort folgende Routen:
- Von Vannes über Belle-Île-en-Mer nach Quiberon
- Vom Hafen von Saint‑Brieuc über Pléneuf‑Val‑André bis zum Cap d’Erquy
- Von Brest über Ouessant zur Halbinsel Crozon
- Die Rosa-Granit-Küste, von Tréguier nach Lannion
- Vom Cap Fréhel bis zur Bucht des Mont‑Saint‑Michel
- Von Audierne nach Bénodet
- Von Guidel über die Halbinsel Gâvres nach Port-Louis
Wie ist es denn bei dir? Bist du ein Wander-Fan und würdest auch den Zöllnerpfad einmal ausprobieren oder hältst du so gar nichts vom Wandern?