Perros-Guirec und Ploumanac’h an der rosa Granitküste

Die rosa Granitküste oder französisch Côte de Granit Rose ist sicherlich eine der bekanntesten Regionen der Bretagne. Das zu Recht.
Für uns gibt es kaum eine schönere und vor allen Dingen romantischere Regionen als diese.
Bei unserem letzten Sommerurlaub konnten wir ein einheimisches junges Paar erleben, die direkt in Ploumanac’h ihre Hochzeit feiern durften. Anscheinend war der Bräutigam im örtlichen Seerettungsverein, sodass den Beiden dieses einmalige Erlebnis ermöglicht wurde.
Und so standen sie vor der rosaroten Kulisse bei Sonnenuntergang und stießen mit ihren Freunden auf den besonderen Tag an.

Unglaublichere Erinnerungen kann man doch eigentlich nicht kreieren, oder?

Anfahrt an die rosa Granitküste

Betrachtet man die Karte der Bretagne findet sich die rosa Granitküste im Norden der Bretagne. Vom Mont-Saint-Michel sind es bis zum Knotenpunkt Lannion etwa knapp zwei Stunden Fahrt. Du fährst zunächst über die N176, bist du kurz vor Saint-Brieuc auf die N12 wechselst. Wenn es sich einrichten lässt, empfehle ich dir immer diese Route zu nehmen, egal wohin es in der nördlichen Bretagne gehen soll und damit eine Anfahrt aus Deutschland kommend über Paris zu meiden.
Dennoch erwartet dich auf diesem Teilstück, besonders um den Mont-Saint-Michel herum immer mehr oder weniger lange Staus. Besonders Samstags sind diese erheblich, da das der typische Anreisetag in Ferienunterkünften in Frankreich ist.
Fährst du an einem normalen Dienstag die Strecke ist es relativ ruhig.
Hinter der Bucht von Saint-Brieuc wird es so oder so ruhiger. Bis du dann den touristischen Hotspots näherkommst. Das absolute Highlight an der rosa Granitküste Ploumanac’h kann bezogen auf das Finden eines Parkplatzes schon durchaus ein Geduldsspiel sein, besonders am Nachmittag, dann wenn auch die Einheimischen ein wenig Meeresluft schnuppern wollen und natürlich am Wochenende.

Ploumanac’h – Das romantische Highlight der rosa Granitküste

Ploumanac’h ist eines der bekanntesten Gebiete der rosa Granitküste und das nicht unbegründet. Denn landschaftlich so einmalig gelegen, lockt es jährlich über eine Millionen Besucher an. Nicht umsonst, hat Dieter Hallervorden hier ein Anwesen erstanden. Wenn ihr in der Hauptsaison in der Bretagne unterwegs seid, plant etwas Geduld und Gelassenheit ein. Denn die engen Gassen zum Parkplatz Parking pointe de granite sind spätestens ab dem frühen Mittag hoffnungslos überfüllt und ein rangieren nach vorne, nach hinten oder zur Seite lässt sich nicht vermeiden. Und dabei heißt es noch, auf die fußläufigen Touristen zu achten, die von der Sonne geblendet, durchaus den einen oder anderen gewagten Schritt auf die Straße machen dürften.

Aber seid ihr erstmal angekommen und konntet euer Auto abstellen, kann etwas Ruhe einkehren. Nicht oft erwarten euch in der Bretagne Parkplatzgebühren. Hier ist dies der Fall und auch wenn sich viele darüber beschweren, dass es nur einen Tagespreis gibt, habe ich schon wesentlich höhere Parkplatzgebühren, an wesentlich unspektakulären Plätzen zahlen dürfen. Im Gebiet von Ploumanac’h kommt trotz der Anzahl an Touristen dennoch keine Unruhe auf und so habt ihr ausreichend Zeit für das eine oder andere schöne Foto und könnt die immer wechselnden Ausblicke genießen. Alternativ könnt ihr auch vom Plage de Trestraou starten. Auf dem Weg begleitet euch zu eurer rechten Seite durchgängig ein gigantischer Blick auf das Meer und ihr könnt dem ganz großen Verkehrschaos entgehen.

Perros-Guirec und seine TOP-Badebuchten

Perros-Guirec verfügt direkt im Ort über zwei Badestrände, die beide traumhaft schön sind. Auch wenn es in Perros-Guirec viele Villen und einmalig tolle Luxus-Hotels gibt, sind die Besucher am Strand bodenständig. Man trifft auf (zum Teil) gut betuchte Senioren, die die Promenaden entlang spazieren ebenso wie auf Familien, die am Nachmittag eine Runde Boules spielen. Eines haben die Franzosen gemein, sie sind unglaublich lebensfroh und viel aktiver als wir. Zumindest erscheint es mir oftmals so. Vielleicht ist auch die Lebensqualität derjenigen die an der Küste leben höher. Immer wieder sehe ich wirklich hochbetagte Rentner, die ihre Bahnen im Meer schwimmen oder sogar noch surfen gehen. Das finde ich unglaublich toll und wünsche mir auch so etwas für mein Alter. Auch mit 70 Jahren noch in den Badeanzug steigen und gehobenen Hauptes in die Fluten gehen.
Bis dahin vergehen noch ein paar Jahre, ich werde dann berichten *schmunzel*.

Plage de Trestraou und Plage de Trestingel

Der Plage de Trestraou zählt zu den TOP-Badestrände von Perros-Guirec. An der Promenade reiht sich ein Restaurant an das nächste und auch eine leckere Eisdiele lädt zu einer leckeren Kugel Sorbet ein. Uns hat es damals in eine kleine Brasserie auf der Rückseite der Promenade verschlagen und wir konnten im szenigen Ambiente Lachs-Bagels und Mini-Pfannekuchen genießen. Aktuell bietet die Bar nur noch Cocktails an, ein Besuch lohnt sich dennoch.

Am Strand von Trestraou legen auch immer kleine Ausflugsboote ab, zum Beispiel zum L’Archipel des 7 Iles (das Archipel der 7 Inseln), sodass ihr aus einer anderen Perspektive das Naturschauspie von roséfarbenen Granitsteinen und einem Traummeer erleben könnt.
Das Naturreservat der sieben Inseln mit unglaublich vielen Vögeln und einer kleineren „Familie“ Robben kann so bei einer Rundtour beobachtet werden. Tickets für diese knappe 2-stündige Bootstour erhält man direkt in der Tourismusinformation am Strand. Ein Ticket kostet für einen Erwachsenen 23,50 Euro, für ein Kind 16,50 Euro (Stand 2023).

Etwas, wenn auch nur ein wenig, ruhiger geht es am Strand de Trestringel zu. Gelegen in einer winzig kleinen Bucht könnt ihr baden oder einfach nur die Sonne genießen. Die Anfahrt von oberhalb aus dem Ort kommen, belohnt euch bereits mit einem traumhaften Ausblick auf das Meer. Auch hier stehen Restaurants und Bars zur Verfügung.

Saint-Guirec und wandern über den Zöllnerweg

Westlich von Ploumanac’h liegt eine weitere Badebucht: La Plage Saint Guirec. Ganz besonders zauberhaft, da sich bis hierhin die skurrilen Felsbrocken ziehen und auf feinen roséfarbenen Sand stoßen. In Saint Guirec findet sich eine Auswahl fabelhafter Restaurants und ein ganz besonders schön gelegenes Hotel direkt am Meer. Welch eine tolle Kulisse in der Nacht, oder nicht?

Das 4-Sterne Hotel Castel Beau Site verfügt über 33 Zimmer, eine fantastische Außenterrasse mit Jacuzzi und einen unverbauten Blick aufs Meer. Ein echtes Luxushotel. Buchen kannst du direkt hier*.

Hafenfest in Saint-Guirec

Einmal im Jahr organisiert die Küstenrettung ein Fest am Hafen von Ploumanac’h. Bei bretonischer Musik, Muscheln, Pommes, Crêpes könnt ihr Seenotrettungen verfolgen, eure Kids schminken lassen und um 23 Uhr das Höhenfeuerwerk über dem Meer genießen.
Wollt ihr in den Genuss der regionalen Spezialitäten kommen, solltet ihr nicht zu lange warten. Aber auch das schöne Feuerwerk zum Abschluss des Festes war unglaublich schön.

Ploumanac’h und die rosa Granitküste bei Sonnenuntergang

In diesem Sommer haben wir Saint-Guirec und Ploumanac’h zum Sonnenuntergang besucht. Die Stimmung war so unglaublich einmalig, es waren kaum andere Touristen vor Ort und ich konnte fantastische Bilder schießen. Ich komme immer wieder ins Träumen wenn ich mir die unzähligen Aufnahmen ansehe. Und das es tatsächlich mitten in der Hauptsaison so leer war, können wir immer noch nicht fassen.
Vielleicht reist ihr aber auch einfach in der Nebensaison an und könnt all die wunderschönen Orte der Côte de Granit Rose wie Trégastel und Co.(fast) ganz für euch alleine erkunden.

Von der Bucht in Saint Guirec aus gelangt ihr übrigens direkt wieder auf den Wanderweg von Ploumanac’h.
Der Sentier Douaniers, der Zöllnerweg verbindet Saint-Guirec mit dem Strand von Trestraou. Eine tolle Wanderung für einen halben Tag, oder länger (wenn ihr auch so unglaublich viele Fotos schießen müsst, wie ich) auf der ihr wirklich die tollsten der roséfarbenen Kolosse und das Leuchtturm-Fotomotiv schlechthin sehen werden. Der Wanderweg ist etwa 8 bis 9 km lang. Besonders bei der Abenddämmerung ein tolles Erlebnis, wenn die Strahlen der Abendsonne die Felsen und Heidelandschaft in ein unwirkliches und mysteriöses Licht erscheinen lässt und Kinderaugen erwarten, dass gleich Elfen und Trolle aus ihren Verstecken emporsteigen.

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