aktualisiert am 3. März 2025
Nun endlich ist es soweit! Das Warten hat ein Ende…
Ich bin in den letzten Wochen so oft darauf angesprochen worden, was man sich denn in Frankreich unbedingt ansehen müsste.
Wie ihr wisst, sind wir ja nicht unbedingt die Städtereisenden. Und das man mal nach Paris fahren sollte, ist irgendwie klar. Aber sonst so? Wir lieben das Meer. Und wir lieben das Meer, wenn es nicht lauwarm ist und man förmlich in der Sonne eingeht.
Nach den Waldbränden in diesem Jahr in Griechenland und der Hitzewelle unter anderem in Südfrankreich und Italien sehnen sich viele Urlauber nach gemäßigterem Klima und sind vielleicht auch „d’accord“ damit, dass es mal den einen oder anderen Regentag geben kann oder man ein wenig Überwindung benötigt, wenn man sich in die kalten Wellen stürzt.
Aber man wird dafür belohnt. Man wird belohnt mit ganz außergewöhnlichen Landschaften, ein wenig mehr Ruhe und Idylle als in Südfrankreich oder auf Mallorca. Und ist es nicht das, was Urlaub ausmachen soll?
Ruhe, Entspannung, die Kultur eines anderen Landes genießen, frische Luft tanken und „detoxen“.
Ja ja, ich weiß immer diese Trendwörter. Versprochen, ich verzichte darauf. Wenn ihr mir denn glaubt, dass die Küsten in Frankreichs Westen nicht minder schön, als die der Côte d’Azur.
Mir ist schon klar, wenn ich euch davon überzeugen will, mal nach Frankreich zu fahren (trotz der Sprache, der Maut, und und und) dann muss ich auf meine Liste eben gerade die bekannten und berühmten TOP Orte setzen. Die, die in jedem Reiseführer oder Bildband zu finden sind, aber natürlich auch ein paar Geheimtipps, die so nicht jeder kennt.
Für deine Reiseroute musst du keine Karten und Reiseführer wälzen. Ich nenne dir meine persönlichen Favoriten und habe entlang der Route immer auch noch den einen oder anderen Tipp für dich parat, der so in keinem Buch steht. Zum Beispiel, wie du den Mont-Saint-Michel erkunden kannst, ohne dich mit Massen den Klosterberg hinauf zu schieben.
Und wenn nach euren ersten Rundreise das Feuer erst einmal entfacht ist, dann macht euch doch mit all den Orten und Reisezielen vertraut, die nicht in den Reiseführern stehen und entdeckt mit mir viele andere bezaubernde Reiseziele in Frankreich.
So, genug gesagt. Dann legen wir mal los.
Wir lassen in Frankreichs Norden die wunderbare Opalküste hinter uns. Ich finde hier von uns aus in NRW kann man „mal eben“ in diese schönen Regionen fahren und ein paar angenehme Tage oder eine Woche Erholung am Stück genießen.
Für die Rundreise durch die Normandie, fangen wir direkt etwas südlicher an.
Kommst du übrigens eher aus den südlichen Regionen, macht es vielleicht durchaus Sinn, die beschrieben Rundtour von hinten (bei der 7. Etappe) zu beginnen. Aber das bleibt natürlich dir überlassen.
Rundreise Normandie
1. Etappe
Die Region Seine-Maritime
Highlights:
Le Tréport
Veules-les Roses
Entfernungen:
900 km von Hamburg
770 km von Hannover
490 km von Köln
690 km von Frankfurt
730 km von Stuttgart
950 km von München
830 km von Bern
500 km von Amsterdam
310 km von Brüssel
Unser erstes Highlight ist auch der erste Ort an der Küste, der in der Normandie liegt: Le Tréport. Le Tréport ist bekannt für seine beeindruckenden Kreidefelsen und die im Jahre 1908 erbaute Standseilbahn, mit deren Hilfe du nach oben auf die Klippen gelangst und in wenigen Minuten einen fantastischen Blick auf das Meer und die Umgebung erhältst. Einmalig in der Normandie.
Zweite Anlaufstell ein der Normandie sollte auf jeden Fall der pittoreske Ort Veules-les-Roses sein. Der als eines der schönsten Dörfer Frankreichs ausgezeichnete Ort imponiert mit imposanten Kreidefelsen, die die Normandie und das Departement Seine-Maritime so besonders machen. Veules-les-Roses besticht zudem durch einen zauberhaften Ortskern lauter alter Fachwerkhäuser und der „Veules“, einem kleinen Fluss der sich durch die Ortschaft zieht und in den Ärmelkanal mündet. Zudem könnt ihr bei Ebbe auch etwas Sandstrand genießen, was für die Region sonst eher untypisch ist.
Rundreise Normandie
2. Etappe
Die Alabasterküste
Highlights:
Étretat und Pont du Normandie
Entfernung 57 km – Fahrtzeit 1 Stunde
Nur wenige Kilometer weiter erreichen wir das bekannte Étretat. Touristisch sehr gut besucht, gibt es am Rande des Ortskerns große Parkplätze. Nutzt diese, oder besucht die Ortschaft in den frühen Morgen- und Abendstunden, ihr tut den Einheimischen damit einen großen Gefallen.
Bekannt wurde Étretat durch seine besonderen Kreidefelsen die auf den blauen Ärmelkanal treffen.
Die drei „Tore“ aus Kreidefelsen mit dem sogenannten „Elefantenrüssel“ ragen wirklich einmalig ins Meer. Die Grotte der Matrosen und die oberhalb gelegen Gärten von Étretat runden das Naturschauspiel noch ab.
Mein Geheimtipp: Ist dir Étretat zu touristisch, dann fahre in das benachbarte Yport. Es ist nicht weniger schön und hat ebenso tolle Kreidefelsen zu bieten, wenn auch nicht den bekannten Elefantenrüssel. Hier kannst du ein wenig mehr zum Trend des Slow-Travel lesen, der Erholung verspricht und Massentourismus vermeidet.
Weiter geht es auf der Rundreise. Zwischen Le Havre und Honfleur und damit auch zwischen den beiden Departements Seine-Maritime und Calvados liegt die Seine, die in den Ärmelkanal mündet.
Überquert die Seine unbedingt mit Hilfe der Pont du Normandie. Diese besondere und größte Schrägseilbrücke Europas ist eine Überfahrt auf jeden Fall wert. Bei der Nutzung der Brücke wird eine Maut in Höhe von aktuell 4 Euro fällig, die ihr unbedingt investieren solltet.
Rundreise Normandie
3. Etappe
Calvados
Highlights:
Honfleur, Deauville und Trouville
Entfernung 45 km – Fahrtzeit 50 Minuten
Ein weiteres touristisches Highlight wartet in Honfleur auf euch. Buntes Fachwerk aus dem 17. Jahrhundert, der alte Hafen (Le Vieux Port) und zahlreiche schmackhafte Restaurants machen diese kleine Örtchen zu einem bezaubernden Reiseziel.
Zahlreiche Maler, wie Claude Monet und Eugène Boudin hatten sich aufgrund dieser Schönheit im 19. Jahrhundert in Honfleur niedergelassen.
Die kleine Stadt hat es irgendwie geschafft, ihren historischen Charme zu bewahren und gleichzeitig ein beliebtes Ziel für Reisende aus aller Welt zu bleiben. Auf der anderen Seite der Seine, sozusagen vis-à-vis liegt übrigens Le Havre, der zweitgrößte Hafen Frankreichs.
Die engen, verwinkelten Gassen mit ihren charmanten Läden und Galerien laden zum Bummeln ein und bieten immer wieder neue, bezaubernde Ausblicke. Ein weiteres bekanntes Bauwerk ist die Sainte-Catherine-Kirche, die aus Holz gebaut wurde und eine der größten Holzkirchen in Frankreich ist.
Besonders bei Reitsportlern bekannt und beliebt ist Deauville. Das mondäne Örtchen hat eine wunderschöne Strandpromenade und bietet mit der Pferderennbahn und Filmfestspielen einen Hauch Exklusivität.
Im benachbarten Trouville kann man die von der Fischerei eintreffenden Kutter beobachten und direkt am Hafenbecken frischen Fisch und Meerestiere kaufen oder direkt eine Auster wegschlürfen (wer es sich denn traut).
Rundreise Normandie
4. Etappe
Pays d’Auge
Highlights:
Beuvron-en-Auge
Entfernung 47 km – Fahrtzeit 40 Minuten
Das Departement Calvados wartet mit den drei großen „C“ auf: Calvados, Cidre und Camembert.
Reist ihr im Frühjahr an, kommt ihr im Hinterland, dem Pays d’Auge in den Genuss der zahlreichen Streuobstwiesen und der Apfelblüte. Eines der schönsten Dörfer Frankreichs ist das kleine Dorf Beuvron-en-Auge, welches im 12. Jahrhundert gegründet wurde und mit außergewöhnlichen Fachwerkhäusern daherkommt. Auf Touristen eingestellt finden sich im Ort kleine Direktverkäufer mit den leckersten Marmeladen und Apfelgelees, im Herbst findet ein großes Cidrefest statt.
Man kann das Pays-d’Auge übrigens auf mehreren ausgeschilderten Strecken mit dem Auto erkunden und so von Hof zu Hof fahren und sich mit den lokalen Produkten, allem voran natürlich dem Cidre eindecken. Mehr Infos zur Route du Cidre, findest du auf der Seite des Tourismusverbandes der Normandie.
Rundreise Normandie
5. Etappe
La Manche
Highlights:
Utah Beach und Omaha Beach
Entfernung 120 km – Fahrtzeit 1 Stunde 20 Minuten
Ein Besuch der Alliiertenstrände gehört sicherlich zu einer Rundreise entlang der schönsten Küsten dazu.
Die bekanntesten Orte an den Alliiertenstränden sind Utah Beach und Omaha Beach.
Museen und Soldatenfriedhöfe erinnern daran, wie am 6. Juni 1944 zigtausend Soldaten an den normannischen Stränden landeten, um für die kommenden Monate die Streitmächte Hitlers zu bekämpfen. Bekannt unter dem militärischen Manövers „Overlord“.
Rundreise Normandie
6. Etappe
Die Halbinsel Cotentin
Highlights:
Barfleur
Entfernung 80 km – Fahrtzeit 1 Stunde
Die Halbinsel Cotentin in der Normandie ist bekannt für seine ruhige, unberührte Natur. Sie bietet eine wunderschöne Küste mit Klippen, weiten Stränden und schönen Buchten.
Auch hier findet sich wieder eines der schönsten Dörfer Frankreichs: das malerische Fischerdorf Barfleur. Mit seinen weißen Granithäusern und dem pittoresken Fischerhafen zieht es Besucher mit seinem Flair an. Besonders sehenswert ist der Leuchtturm von Gatteville, der zweithöchste Leuchtturm Frankreichs.
Rundreise Normandie
7. Etappe
die Grenze zwischen Normandie und Bretagne
Highlights:
Le Mont-Saint-Michel
Entfernung 170 km – Fahrtzeit 2 Stunden
Le Mont-Saint-Michel ist sicherlich eines der bekanntesten Ausflugsziele in Frankreich. Zu Recht! Das bekannte Kloster auf dem Berg ist den stärksten Gezeiten in Europa ausgesetzt. Über eine lange Zufahrt kann man die Insel im Meer erreichen. Und dass zu Fuß, mit dem Rad (in den Sommermonaten), mit der Pferdekutsche oder mit einem der regelmäßig verkehrenden Shuttle.
Bei Ebbe sind zudem drei abwechslungsreiche Wanderwege zugänglich und bieten die Möglichkeit aus verschiedenen Perspektiven tolle Fotos vom berühmten Mont-Saint-Michel zu schießen.
Um das Erlebnis des sich langsam nähernden Wassers zu beobachten, sollte man nach Möglichkeit zwei Stunden vor Tide-Höchststand am Mont Saint-Michel sein. An wenigen Tagen und für wenige Stunden im Jahr, dann wenn der Koeffizient 110 übersteigt, ist der Zugang zum Mont-Saint-Michel aufgrund der Wasserhöhe nicht möglich. Mehr zu Gezeiten, Koeffizienten und Tideständen kannst du in meinen 5 Tipps für deinen ersten Frankreich Urlaub nachlesen.
Extra-Tipp Rundreise
Picardie
Highlights:
Saint-Valery-sur-Somme
Entfernung vom Mont-Saint-Michel 370 km – Fahrtzeit 3 Stunde 40 Minuten
Auf dem Weg zur Normandie oder auf dem Rückweg nach Hause, solltest du einen kleinen Zwischenstopp in der Picardie einlegen.
Picardie? Hmm, wo liegt denn das? Die Picardie ist ein Landstreifen der sozusagen zwischen der Opalküste und der Normandie liegt. An der Küste ist der bemerkenswerteste Ort, Saint-Valery-sur-Somme. Dieser Ort ist bekannt für seine wunderschöne Promenade mit vielen Restaurants entlang des Flusses Somme.
In dieser Region mündet die Somme in den Ärmelkanal. Ein wunderbares Naturereignis, besonders das Wechselspiel zwischen Ebbe und Flut.
Durch den starken Tidenhub strömt bei Flut salziges Meerwasser flussaufwärts und vermischt sich mit dem Süßwasser der Somme. Dabei bringt die Flut Sand und Schlick mit, die der Ebbestrom nicht vollständig wieder abtransportieren kann – ein faszinierendes Zusammenspiel von Naturkräften, das die Landschaft immer wieder verändert.
Aufgrund dieser Eigenschaften lassen sich zahlreiche Vogelarten zum Nisten nieder und mit viel Glück kannst du auch Robben entdecken.
Konnte ich dich für die Normandie begeistern, dann ist die Detailansicht über die Orte in der Normandie, die du gesehen haben musst vielleicht genau das richtige für dich. Oder bist du „ein alter Hase“, der die Normandie schon zig mal bereist hat und noch ein paar Tipps für uns auf Lager hat?
Falls du übrigens überlegst, ob du lieber in die Normandie oder die Bretagne reisen magst, dann lese meinen Vergleich und falls es doch eine Reise in die Bretagne werden soll, dann habe ich auch für eine Rundreise durch die Bretagne ideale Tipps auf Lager.