Nordfrankreich, genauer gesagt die Region Nord-Pas-de-Calais ist eine Urlaubsregion die bislang bei uns Deutschen noch wenig bekannt war. Dabei hat die Region so einiges zu bieten. Insbesondere kann sie mit einem traumhaften Meer, hohen Kreidefelsen und feinstem Sandstrand aufwarten. Und so ist es nicht verwunderlich, dass wir bei unserer letzten Reise an Ostern 2023 plötzlich doch auch vermehrt deutsche Stimmen um uns herum vernahmen. Hat sich diese wunderschöne Region mittlerweile doch ein wenig mehr herumgesprochen? Unser lieber Vermieter Francis kann dies auf jeden Fall bestätigen. „Plus en plus“ (also immer mehr) werden es, wo diese Region doch bisher eher von Niederländern oder Belgiern besucht wurde.
Also warum probiert ihr es nicht auch einmal? Die Anfahrt von NRW mit knapp 5 Stunden erlaubt doch sicherlich ein kleines Experiment. Auch aus der Region Frankfurt kommend, ist eine Anreise mit knapp 6 Stunden noch ganz akzeptabel. In diesem Überblick will ich die Orte von der Opalküste ganz im Norden bis hin zur Authie-Bucht vorstellen, die sich für einen ersten Besuch anbieten.
Top 10 besondere Städte und traumhafte Küstenorte in Nordfrankreich
Dünkirchen und Calais sind die ersten bekannteren Ortschaften hinter der belgischen Grenze. Calais ist sicherlich durch seine Fähre nach England und den Eurotunnel bekannt, aber auch sonst kann man Calais für einen Tagestrip oder auch zwei gut besuchen. Es gibt eine Strandpromenade mit Restaurants und Cafés und Aktivitäten für Kinder. Der Drache von Calais, ein 25 Meter langes Kunstwerk welches man über eine Treppe am Rücken des Drachen besteigen kann, sieht man bereits aus der Ferne. Eine weitere Freizeitmöglichkeit ist die Besteigung des Leuchtturms von Calais mit Sicht auf Dover oder der Besuch des Kriegsmuseums.
- Wir lieben schöne und einmalige Landschaften. Daher hat uns bei unserem ersten Besuch an der Opalküste vor allen Dingen Escalles mit seinen einzigartigen Kreidefelsen und seinem Cap Blanc-Nez fasziniert.
Die Strände rund um Escalles sind weitläufig und eignen sich bei Ebbe wunderbar für lange Strandspaziergänge. - Wissant ist ein wunderschön gelegener Badeort zwischen den beiden Kaps. Zwischen den Kaps erstreckt sich über Kilometer feinster Sandstrand. Der Badestrand ist in den Sommermonaten bewacht, ideal für Familien mit kleinen Kindern. Auf der Promenade erhält man leckeres Eis, Lütticher Waffeln oder Crêpes, zudem steht eine große Auswahl an Restaurants und Bars zur Auswahl.
- Das Cap Gris-Nez mit Leuchtturm, Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg und grandioser Aussicht
– unbedingt für einen halben Tagesausflug einplanen und die schönen Spazierwege mit Blick nach England erkunden.
- Wimereux ist ein recht mondäner Badeort, mit einer schönen kleinen Innenstadt mit leckeren Restaurants, Cafés und Boutiquen und einmaliger Architektur. Der Hauptstrand wird im Sommer von Rettungsschwimmern überwacht, zur Mittags- und Abendzeit kann man in eines der leckeren Restaurants einkehren oder sich an Foodtrucks kleinere Gerichte und Süßspeisen auf die Hand holen.
- Ambleteuse mit Promenade am Meer und einem alten Fort, welches bei Flut umspült wird. An der Promenade finden sich kleine „Buden“ mit Eis oder anderen Leckereien. Der Sandstrand rechter Hand des Forts ist allerdings eher klein. In Richtung Wimereux findet sich wieder ein breiterer Strand, der unterhalb direkt am Wasser etwas kieselig ist, oberhalb in Richtung der Dünenlandschaft feiner und sandig.
- Boulogne-sur-Mer ist eine typische Hafenstadt mit 40.000 Einwohnern und einer tollen Bebauung, wie der Cathedrale Notre-Dame und dem Chateau Comtal aus dem 13. Jahrhundert, welches heute ein Museum mit einer Mini-Expo für Familien beherbergt. Eine ganz tolle Besonderheit findet sich auch in Boulogne: das größte Meeresaquarium Europas Nausicaá*. Plant hier unbedingt einen Tagesausflug ein!
- Die Ortschaften Equihen-Plage und Hardelot-Plage bieten mit ihren feinen Sandstränden weitere Bademöglichkeiten im Sommer oder ausgedehnte Spaziergänge außerhalb der Badesaison. In Equihen-Plage kann man auch ganz wunderbar oberhalb der Steilklippen über Pfade wandern gehen. Zwischen den beiden Ortschaften liegt ein ausgedehntes Dünengebiet mit bis zu 90 Meter hohen Dünen. Zu Hardelot gehört auch ein schönes Waldgebiet mit Kiefernbestand. Kulturell kommt man im Chateau Hardelot mit verschiedenen musikalischen Veranstaltungen auf seine Kosten und die Sportbegeisterten können sich auf dem Golf- oder Tennisplatz ertüchtigen.
- Le Touquet-Paris-Plage ist, wie der Name vermuten lässt, eines der einstigen Reiseziele der Pariser mit einmaliger Bebauung durch viele alte Villen. Der Ortskern ist wirklich sehr hübsch und auch der ausgedehnte Strand begeistert alle die Schwimmen, Spazieren oder Strandsegeln wollen. An der Baie de Canche kann man mit Glück Seehunde beobachten. Wie es sich für ein Seebad der Pariser gehört, stehen natürlich auch ein Golf Resort, sowie Casino zur Verfügung.
- Etwas weiter südlich wartet die Baie d’Authie (Bucht von Authie) mit den Orten Fort-Mahon und Berck-sur-Mer darauf erkundet zu werden. Auch in dieser Baie, in der der Fluss Authie ins Meer mündet, können Seehundsichtungen möglich werden. Zudem bietet es sich an, die Bucht aus einer anderen Perspektive bei einer Bootstouren zu erleben und die einmalige Natur mit ihrem Watt, Salzwiesen und Dünen zu genießen.
- Auf jeden Fall sollte bei einem Trip nach Nordfrankreich ein Tagesausflug nach Lille auf der Agenda stehen. Lille hat einen ganz wunderbaren Altstadtkern. In Vieux Lille gibt es viele außergewöhnliche kleine Geschäfte zu entdecken, die Fliegen nach alter Handwerkskunst herstellen oder besondere Delikatessen mit Zutaten aus aller Welt anbieten. Zudem solltest du das Rathaus von Lille besuchen, welches zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Du kannst den Glockenturm des Rathauses besteigen (100 Stufen auf eine Höhe von 104 Metern) und die Aussicht auf Lille von oben genießen.
Bei einem geführten Rundgang* durch Lille kannst du dir sicher sein, die wichtigsten Gebäude gesehen zu haben.
Fünf Gründe warum man Nordfrankreich einfach lieben muss
- Nordfrankreich bietet eine unheimlich abwechslungsreiche Landschaft.
An der Küste findest du feinsten Sandstrand, ausgedehnte Dünenschutzgebiete und hohe Kreidefelsen, wie man sie sonst nur aus der Normandie kennt. - Nordfrankreich bietet verschiedene Urlaubsaktivitäten.
Ob man nun einen ausgedehnten Strandspaziergang unternehmen möchte (gerne barfuß), in den Sommermonaten im Meer schwimmen oder mit Wanderschuhen die Wege auf den Klippen erkunden will. Für jedermann ist etwas dabei. Du kannst ebenso die wunderschöne Küstenstraße mit dem Cabrio oder Motorrad entlangfahren und den herrlichen Meerblick bergauf, bergab genießen oder einfach nur ein leckeres Essen aus dem Meer in einem der unzähligen Restaurants genießen. - Nordfrankreich ist (zumindest jetzt noch) preislich oftmals erschwinglicher.
Die Unterkünfte kosten um ein Vielfaches weniger, als die in den Niederlanden, den angrenzenden Belgien oder den in Südfrankreich. Besonders im Inland ergattert man noch so richtige Schnäppchen und fährt vielleicht 30 Minuten bis ans Meer. - Die Menschen in Nordfrankreich sind herrlich entspannt.
Genieße einfach einen schönen Tag am Strand und merke, dass hier jeder in sich ruht. Familien und Kinder sind überall herzlich willkommen, man erhascht keine neugierigen Blicke von Nachbarn im Restaurant und die oftmals beschriebene Unfreundlichkeit, wenn es um sprachliche Barrieren geht, haben wir bisher nicht vorgefunden. - Nordfrankreich ist touristisch nicht überlaufen.
Du findest an den Stränden immer ein Plätzchen für dich ganz allein, bis auf wenige Ausnahmen bekommst auch immer einen Parkplatz in den Ortschaften und du findest oftmals auch Last Minute noch eine Unterkunft (außerhalb der Sommerferien).
Aber! Die Opalküste in Nordfrankreich, bisher oftmals bereist von Niederländern und Belgiern, scheint sich herumzusprechen. Zumindest berichtete unser lieber Verrmieter Francis von einer Zunahme deutscher Touristen. Behaltet diesen noch geheimen Fleck also gut für euch *zwinker*.