Die Halbinsel des Pays du Trégor ist eine weniger bekannte Region in der Bretagne. Dabei gehört auch sie zu der einmaligen rosa Granitküste, die jährlich zig Besucher anzieht. Hier auf der Halbinsel geht alles etwas beschaulicher zu. Es sind keine Touristenmassen, die diese Halbinsel anzieht, sondern eher die Kenner und Genießer der Bretagne.
Doch warum ist die Region so unbekannt und unterschätzt?
Landschaftlich betrachtet sind die Orte rund um Perros-Guirec und Trégastel natürlich einfach imposanter. Dort ist alles etwas roséfarbener, die Granitbrocken einfach nur gigantisch.
Aber auch in Pleubian, Landmondez oder Kerbors triffst du auf diese besondere Art von feinem Kiessand und einer rötlichen Färbung der Landschaft bei Sonnenuntergang. Kaum Touristen, kaum Autoverkehr und kein Trubel ermöglichen dir mal so richtig zu entspannen. Wenn du hier deinen Urlaub verbringst, entschleunigst du tatsächlich.
Zudem kannst du in den Orten Pleubian, Lanmodez und Kerbors einfach auch noch Ferienhäuser-Schnäppchen ergattern. Denn oftmals sind die Unterkünfte auf der Halbinsel wesentlich günstiger, als bei den bekannten Nachbarn. Wir haben bereits zweimal hier übernachtet, einfach weil es weniger stark nachgefragt ist und man auch kurzfristig noch eine Unterkunft ergattern kann.
Und: bis zu den TOP-Destinationen in Trégastel und Perros-Guirec sind es nur etwa 30 Minuten Fahrtzeit, sodass du die berühmten Orte schnell erreichen kannst.
Das sind doch schon einmal gute Gründe, einer Reise in diese Ecke der rosa Granitküste zu wagen, oder nicht?
Anfahrt zur Halbinsel des Pays du Trégor
Um auf die Halbinsel des Pays du Trégor im Westen der Bretagne zu gelangen, reist du am besten von der Normandie (Knotenpunkt Caen) aus an. Von hier sind es etwa 3 Stunden Fahrt über die A84, N175 und N12. Hinter Saint-Brieuc folgst du der D6 und der D7 in Richtung Paimpol. In Lézardrieux überquerst du die Schrägseilbrücke Saint-Christophe und fährst auf Halbinsel rund um die Ortschaften Pleubian, Lanmodez und Kerbors.
Von hier bis zu den TOP-Destinationen in Trégastel und Perros-Guirec sind es etwa 30 Minuten Fahrtzeit, die man schon mal in Kauf nehmen kann. Zudem findet sich in Pleubian im Sommer der beste Gemüseverkauf, den wir bisher in der Bretagne entdecken konnten. Ich habe tatsächlich noch nirgendwo bessere Tomaten gegessen, als hier.
Ortschaft Pleubian
Pleubian ist der größte Ort auf der Halbinsel. In zwei kleineren Supermärkten kannst du deine täglichen Erledigungen machen. Im Ortskern kannst du dich zudem eindecken mit frischen Wurst- und Fleischwaren, frischem Fisch und mit Brot und richtig fantastischem Kuchen in der Boulangerie. Alle drei Geschäfte findest du direkt am Place du Château. Hier findet Samstags auch der Wochenmarkt statt, oftmals mit musikalischer Unterhaltung.
Zudem gibt es eine kleine und sehr schöne Buchhandlung, die auch ein feines Sortiment an Spielwaren und Bastelartikeln von Djeco im Angebot haben.
Folgst du der D20 in Richtung Meer, finden sich noch eine sehr kleine Epicerie und ein weiterer Bäcker, der meist ausverkauft war, wenn wir ihn betreten haben. Hier findet sich im Sommer der beste Gemüseverkauf, den wir bisher in der Bretagne entdecken konnten. Ich habe tatsächlich noch nirgendwo bessere Tomaten gegessen, als bei diesem Straßenverkauf.
Sillon de Talbert
Ebenfalls zur Gemeinde Pleubian gehört der Sillon de Talbert, ein Naturschauspiel der besonderen Art.
Der Sillon ist eine etwa 35 Meter schmale Landzunge die drei Kilometer ins Meer hineinragt. Bei Flut wird sie gänzlich überspült, bei Ebbe gibt sie einen Wanderweg frei, der eine ausgesprochen vielseitige Flora und Fauna offenbart. Du kannst hier zahlreiche Vorgelarten beobachten, oder aber Seekohl und Blaudisteln fotografieren.
Dem Mythos nach, soll Merlin den Weg gezaubert haben, um zu seiner Fee Viviane zu kommen. Nach einer weiteren Legende soll sich Morgane auf der Insel Talbert in König Arthur verliebt haben. Da sie nicht zu ihm gelangen konnte warf sie Steine ins Meer, die sich dann in Kieselsteine verwandelten.
So mystisch und zauberhaft diese Legende auch klingen, tatsächlich ist die Landzunge aus Kieseln und Steinen durch die Flüsse Trieux und Jaudy entstanden, die auf den beiden Seiten der Halbinsel ins Meer münden.
Bitte beachte bei deinem Besuch des Sillon de Talberts die Tidezeiten. Der Landzunge ist nur für wenige Stunden bei Ebbe passierbar. Die Warnschilder weisen dich auf die Besuchszeiten hin. Des Öfteren schon durfte die Küstenwache anrücken und Menschen in Not eingekesselt vom Meer aus der misslichen Lage befreien.
Die TOP Strände auf der Halbinsel des Pays du Trégor
Insgesamt sind die Strände für diejenigen unter euch, die feinen hellen Sand bevorzugen, weniger einladend. Der Strand ist oftmals leicht kiesig, versprüht aber durch die wabernden und seichten Wellen und die rötliche Färbung einen ganz eigenen Charme. Die Einheimischen und Kenner dieser Strände genießen die Ruhe und spazieren im Sommer nur in Badeshorts und mit einem Handtuch ausgestattet bei Flut zum Meer und genießen die Ruhe und das Dahinwabern auf den Wellen.
